Anna in Südafrika

Meine Zeit in Südafrika

Ich war im August und September für insgesamt sechs Wochen in Südafrika und ich kann es gar nicht glauben, wie schnell die Zeit verging. In dieser Zeit habe ich so viel erlebt, sei es in der Schule, den sogenannten Outreaches oder den Ausflügen an den Wochenenden.

Während meines Aufenthalts habe ich im Volontärhaus gewohnt. Da nicht so viele andere Freiwillige da waren, hatte jeder ein Zimmer für sich alleine. Das Haus liegt auf der Farm von Ellanie und ihrem Mann Francois und ist von einer wunderschönen Orangenplantage umgeben. Auf der Farm befinden sich außerdem ein Haus, in dem die Dienstmädchen leben, sowie ein Pool, den alle Freiwilligen nutzen können. Es ist schon etwas Luxus nach der Arbeit nach Hause zu kommen und sich im Pool abkühlen zu können. Die Dienstmädchen arbeiten den Tag über im Haus, putzen dort und kochen für uns.

Die Wäsche müssen wir selbst machen, was mit der Waschmaschine dort aber problemlos funktioniert. Es kostet für das Waschen, Waschmittel und den Trockner (diesen kann man sich aber auch sparen, wenn man die Wäsche im Garten aufhängt) 25 Rand, umgerechnet also ca. 1,80€ (Stand: September 2014). Im Volontär gibt es außerdem freies WLAN. Auch dieses kostet umgerechnet ca. 1,80 € in der Woche.

Wenn wir in die Schule gehen, geht es für uns um 7 Uhr los. Wir fahren ungefähr 45 Minuten dorthin. Jeder Freiwillige bekommt einen eigenen Stundenplan, somit ist man immer im Unterricht in den verschiedenen Klassen. Ein Schultag hat drei Unterrichtseinheiten mit jeweils 120 Minuten, die durch zwei 15-Minuten-Pausen getrennt sind. Es ist schon anstrengend, da die Stunden so lange sind, dennoch macht es unglaublich viel Spaß mit den Kindern zu arbeiten. Ich wurde von der Pre-School bis zur 3. Klasse eingesetzt und half da besonders den Kindern, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben. Wenn man am Unterricht der Klassen 4-7 Teilnehmen möchte, oder dort unterrichten möchte, kann man das mit den Lehrern abklären. Doch dort wird die Hilfe nicht so stark benötigt.

Das Projekt unterstützt außerdem noch drei „Outreach“-Programme. Das ist zum Einen die Sarah Primary School. Das ist eine staatliche Schule, in der wir eine Unterrichtsstunde in der Woche unterrichten. Die Kinder dort können kaum Englisch und sind zum Teil sehr undiszipliniert, weil sie das von ihren Lehrern nicht beigebracht bekommen. Das ist wirklich sehr schade. Doch gerade deshalb ist man umso motivierter, den Kindern etwas beizubringen und auch die Kinder in dieser Schule freuen sich immer etwas Neues zu lernen, wenn wir kommen.

Das zweite Outreach-Programm ist das „Disability-Centre“. Auch dort sind wir einmal in der Woche und spielen mit den Kindern. Diese Kinder haben alle eine Behinderung und werden dort im Disability-Centre von zwei Frauen betreut. Wir als Freiwillige basteln, malen, tanzen mit den Kindern oder lesen ihnen eine Geschichte vor… Sie freuen sich immer sehr und haben viel Spaß mit uns. Das dritte Outreach-Programm ist das „Feeding-Scheme“. Dort bekommen Kinder, die aus sehr armen Familien kommen, oder die gar keine Familie mehr haben, ein warmes Mittagessen. Danach helfen wir ihnen bei den Hausaufgaben.

An den Wochenenden haben wir immer tolle Ausflüge gemacht, wie zum Beispiel in den Krüger Nationalpark, zu den Löwenbabys, eine Panorama-Tour… Bei den Ausflügen muss man etwas für das Auto und den Sprit zahlen, dennoch sind sie relativ günstig.

Meine Zeit in Südafrika ging unglaublich schnell vorbei und ich bin allen Mitarbeitern sehr dankbar. Ich habe mich immer sehr willkommen und wohl gefühlt, da alle auf eine freundliche und herzliche Art mit einem umgehen. Ich finde das Projekt großartig. Es macht so viel Spaß, man lernt so viele neue Dinge und bekommt viele Eindrücke, die man als Tourist niemals erleben würde. Deshalb kann ich den Freiwilligendienst in Südafrika nur weiterempfehlen!!