Deborah in Costa Rica

Schildkrötenprojekt in einem Nationalpark

Als ich in einem Flyer von into gesehen habe, dass es die Möglichkeit gibt mit Schildkröten in Costa Rica zu arbeiten stand für mich schon fest, da muss ich hin! So oft wurde ich gefragt: „ du machst Volunteering, wo denn? Ach in Costa Rica mit Schildkröten…“ Ich wurde mehr belächelt als ernst genommen. Als ich im Flieger nach Costa Rica saß wusste ich überhaupt nicht was mich erwarten würde. Natürlich hatte ich Taschenlampe, Moskitonetz und Regenjacke im Gepäck aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich wirklich dankbar sein werde sie dabei zu haben. All die schönen Anziehsachen, die ich aus Vernunft zurück gelassen habe… Was für eine gute Entscheidung!

Endlich angekommen am Flughafen in Costa Rica hatte ich keine Ahnung wohin. Die Partnerorganisation vor Ort holte mich am Flughafen ab und ich wurde sofort  herzlich begrüßt. Ab da wusste ich, das werden tolle zwei Monate. Ich fühlte mich sehr  willkommen und hatte ehrlich das Gefühl, dass die Leiterinnen der Partnerorganisation sich für mich interessieren und wirklich wollen, dass es mir gut geht. So verbrachte ich meinen ersten Tag in San José. Ich besuchte den Vulkan Poas und eine Kaffeeplantage. Da beide Leiterinnen deutsch sprechen erzählten sie mir alles über Land und Leute, sodass ich nicht negativ auffalle. Man sollte jedoch dennoch etwas spanisch mitbringen um sich vor allem im Projekt mit den Einheimischen unterhalten zu können. Die sprechen meist kein Englisch. Als ich dann am nächsten Tag 5 Stunden im Bus auf dem Weg in mein Projekt war, saß ich die ganze Zeit total verkrampft da, mit dem Gedanken im Kopf: Pass auf, dass deine Sachen nicht geklaut werden!! Doch nach einiger Zeit merkte ich, dass ich mich etwas entspannen konnte. Es würde niemand über mich herfallen. Gegen Ende sprach mich sogar ein kleines Mädchen an und war ganz aufgeregt, dass sie jemanden aus Deutschland getroffen hatte. Ein Taxifahrer wusste bereits über meine Ankunft Bescheid und fuhr mich zum Projekt.

Am nächsten Morgen kam sozusagen der „Kulturschock“. Wie bitte man kann das Toilettenpapier nicht in die Toilette werfen? Ach ihr habt nur kaltes Wasser und manchmal sitzen Krebse in der Dusche? Ich würde sagen, man gewöhnt sich an alles. Nach ungefähr 2 Tagen haben mich Krebse oder Frösche nicht mehr gestört. Die Arbeit bestand hauptsächlich daraus Nachts am Strand entlang zu laufen und Schildkrötennester zu verlegen oder zu notieren, dass eine Schildkröte da gewesen war. Einige Nester werden dann in den „Vivero“ gelegt. „Vivero“ das ist ein eingezäunter, kleiner Bereich am Strand, der immer Nachts von uns bewacht wurde, in den wir die Nester gelegt haben, bis die Schildkröten schlüpfen, um sie dann sicher ins Meer zu bringen. Eine tolle Arbeit!

Die ganze Zeit über waren wir mehrere Freiwillige, mal 7 mal 18, immer neue Gesichter von überall aus der Welt. Das schöne war, dass die meisten in meinem Alter also so 19-22 waren, weshalb ich sehr viel Spaß hatte. Der Großteil zu der Zeit zu der ich da war waren Mädchen, doch mir  wurde gesagt, dass sich das immer wieder ändert. Was macht man tagsüber außer das Gelände pflegen und die Häuser putzen? Wir haben uns Mittags gesonnt oder sind zu einem nahen Berg gegangen um von den Bäumen Mangos zu holen und vieles mehr. An unserem freien Tag sind wir immer in die nächstgelegene Stadt gefahren und haben dort den Tag verbracht.  Dort konnte man dann auch alle nötigen Einkäufe erledigen.

Alles in allem habe ich die 2 Monate sehr genossen und viele Erfahrungen gesammelt.  Wieder in Deutschland habe ich es sehr bereut nicht länger dagewesen zu sein!!