Gastfamilie in Deutschland werden

Werden Sie Gastfamilie für einen ausländischen Schüler!

Das Interesse an einem Schüleraustausch existiert nicht nur bei den Schülern in Deutschland. Zwar kommen aus Deutschland die drittmeisten Austauschschüler, vorweg sind nur China und Brasilien, doch Austauschschüler kommen aus der ganzen Welt. Gastfamilien in Deutschland ist daher ein großes Thema und jedes Jahr reisen viele Austauschschüler bei uns ein, um hier zu leben und zur Schule zu gehen. Nicht alle bleiben ein Jahr – manche ein Schulhalbjahr oder auch nur drei Monate. In allen Fällen werden Gastfamilien in Deutschland gesucht, um den Traum vom Austausch zu ermöglichen.

Aus welchen Ländern kommen die Austauschschüler nach Deutschland?

Die Schüler kommen aus Europa, Asien, USA oder Kanada. In den vergangenen Jahren haben wir Austauschschüler aus Argentinien, Australien, Brasilien, Dänemark, Ecuador, Finnland, Italien, Kanada, Neuseeland, Spanien, Thailand, den USA und Ungarn empfangen und in Gastfamilien in Deutschland platziert. Hierzu wird natürlich auch immer die passende Schule gesucht. Diese sollte sich in der Nähe der Gastfamilie befinden, damit der Gastschüler dorthin laufen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinfahren kann.

Wie bewerbe ich mich als Gastfamilie?

Sollten Sie Interesse daran haben, einen Austauschschüler bei sich aufzunehmen, ist eine kleine Bewerbung erforderlich. Hier stellen Sie sich als Familie vor, was sie in Ihrer Freizeit unternehmen, ob sie Haustiere haben und fügen ein paar aktuelle Fotos hinzu. Anschließend melden wir uns mit potentiellen Austauschschülern – für welchen Sie sich entscheiden, liegt ganz bei Ihnen! Sie suchen sich also Ihr neues Familienmitglied selbst aus. Als Familienmitglied hat der Gastschüler die Rechte und Pflichten wie die anderen Familienmitglieder auch. An Hausregeln, die Ihrerseits aufgestellt werden, muss sich auch der Gastschüler halten. Um alle bürokratischen Rahmenbedingungen wie die Schulanmeldung kümmern wir uns.

Welche Voraussetzungen sollte man als Gastfamilie in Deutschland mitbringen?

In erster Linie: Offenheit und Motivation, einem zunächst unbekannten Menschen das eigene Heim zu öffnen. Sprachkenntnisse des Landes, aus dem der Austauschschüler kommt, sind nicht notwendig – schließlich soll Deutsch gelernt werden! Häufig können die Schüler bereits etwas Deutsch aus der Schule. Der Austauschschüler sollte eine Rückzugsmöglichkeit haben und die Möglichkeiten in Ruhe Hausaufgaben machen zu können. Natürlich ist es auch schön, wenn Sie ebenfalls etwas Zeit mitbringen, sich mit dem neuen Gast zu beschäftigen. Es geht aber nicht darum, diesen den ganzen Tag zu unterhalten. In der Regel finden Austauschschüler bald Anschluss und Freunde, mit denen sie sich verabreden.

Was bringt es, Gastfamilie in Deutschland zu werden?

Es ist ungemein bereichernd! Man lernt so viel über das Land des neuen Familienmitgliedes – durch Erzählungen am Frühstückstisch, gemeinsames Kochen, unterschiedliche Familienfeste und Traditionen. Oftmals schnappt man auch ein paar Wörter der Sprache des Austauschschülers auf. Natürlich kommt es auch mal zu kulturellen Missverständnissen, das gehört dazu! Man lernt so aber auch viel über das eigene Land, da einem dies „von außen“ aus einem anderen Blickwinkel gezeigt wird.

Berichte zum Austausch von unseren aktuellen und ehemaligen Gastfamilien:

"Unser Gastschüler hat sich schnell bei uns eingelebt, kommt in seiner Klasse sehr gut zurecht, erhielt schnell eine Geburtstagseinladung und traf sich auch in den Ferien mit einer Klassenkameradin zum Klettern. Wir kommen sehr gut mit ihm zurecht. Er unterhält sich viel mit uns und sein Deutsch ist in den vergangenen zwei Monaten spürbar besser geworden. In Dresden schaute er sich einige Sehenswürdigkeiten selbständig an, möchte ab nächster Woche Bouldern gehen und kochte für uns schon mehrere Male "typisch" italienisches, leckeres Essen, wobei wir feststellten, dass das nicht unbedingt mit unserem Bild von "typisch italienisch" (so viel zu Thema Klischee) übereinstimmt. Er entdeckte beim Einkaufen italienische Produkte, wie "Pizza Pasta", die ihn sehr amüsierten. Mit unserer kleinen Tochter kommt er wunderbar zurecht, spielt mit unserer mittleren Tochter Schach und Mensch- ärgere-dich-nicht und hilft beim Vokabeltraining in Englisch. Wir freuen uns auch, von seinem Leben in Italien erzählt zu bekommen und sein Interesse gilt unserem jetzigen und früheren Leben."

"Ich kann eigentlich nur Positives berichten, was das Zusammenleben betrifft. Sie ist ein sehr offener und fröhlicher Mensch mit echt italienischem Temperament. Auch haben wir das Gefühl, dass sie sich in unserer Familie recht wohl fühlt. Wir haben jetzt doch schon recht viel gemeinsam unternommen, neben dem Kurzurlaub in Mecklenburg waren wir in Berlin und Wernigerode. Sie ist auch interessiert, die ganze Familie kennenzulernen und gern bei Familientreffen dabei. Natürlich gibt es im Alltag immer mal wieder Dinge, über die man sprechen muss. Aber das sind Kleinigkeiten im Miteinander und nicht anders, als mit der eigenen Tochter auch."

"Es klappt bis jetzt gut. Er ist sehr nett und höflich. Die erste Zeit hat er viel Zeit in seinem Zimmer verbracht, nimmt aber zunehmend am Familienleben teil. Wir machen sehr gerne Brettspiele und er spielt bereitwillig mit. Er war jetzt zweimal im Fußballtraining und ist heute zum ersten Mal zum Basketballtraining. Ich frag ihn immer, ob er Heimweh hat. Er sagt, dass er sich wohl fühlt und kein Heimweh hat. Meine Kinder, die ja viel mit ihm zusammen sind, denken auch, dass es ihm gefällt. Er ist ehrgeizig, lernt und macht seine Hausaufgaben."

"Nur so viel sei gesagt, es geht uns super gut und meine Tochter hat eine große Schwester gefunden!!! (Mit allen Vor- und Nachteilen für die große wie die kleine Schwester…;-) )."

"Durch unsere beiden neuseeländischen Austauschschüler habe ich so viel über das Essen, die Gewohnheiten und Traditionen vor Ort erfahren. Es sind so freundliche und offene Menschen! Definitiv werde ich auch mal nach Neuseeland reisen!"

"Als mein eigener Sohn 16 Jahre alt war, haben wir für 10 Monate einen Jungen aus Brasilien aufgenommen. Er kam aus Sao Paulo, war von Anfang an daran interessiert, möglichst gut Deutsch zu lernen und viel zu sprechen. Jeden Tag nach der Schule saß er bei mir in der Küche, erzählte von seiner Familie zu Hause und vom Leben in Brasilien. Schon nach kurzer Zeit war er für mich wie ein zweiter Sohn. Auch nach mittlerweile mehr als 10 Jahren stehen wir noch in Kontakt. Ich habe ihn und seine Familie in Brasilien besucht, und er hat vor einigen Jahren das Weihnachtsfest mit uns in Deutschland gefeiert. Die ehemalige Vertrautheit zwischen den beiden inzwischen jungen Männern war gleich wieder da. Inzwischen lebt er in Mailand, wo auch wir ihn schon mehrfach besucht haben, und führt dort ein interessantes Leben."

Ein Austausch prägt für das Leben

Während manche ehemalige Gastfamilien ihre Austauschschüler in ihrer Heimat besuchen oder diese während der Ferien wieder nach Deutschland kommen, entschließen sich manche, zu bleiben bzw. wieder zurückzukommen. Es fing mit einem Kontrabass an, welcher nicht aus Neuseeland nach Deutschland mitgebracht werden konnte. Bedingt durch unsere deutsche Gastfamilie, in der der Vater selbst Kontrabass in einem renommierten Orchester der musikalischen Stadt Köln spielte, fand einer unserer Austauschschüler optimale Voraussetzungen, kehrte wieder zurück, studierte an der Kölner Musikhochschule und fand eine neue Heimat!