Michaela in West Kelowna

Mein Entschluss war gefasst, ich war der festen Überzeugung, dass ich das Richtige tat. Doch obwohl ich mir dessen so sicher war, war mein Gefühl doch immer noch mit Angst verbunden. Was kommt auf dich zu, wie wirst du dich selbst beweisen in einem völlig fremden Land. Es sind Fragen, die du dir wahrscheinlich immer wieder stellen wirst, so wie es jeder Austauschschüler es tun wird. Obwohl das Ungewisse immer Abenteuer mit sich bringt, birgt es doch ein bisschen Unsicherheit. Es war wahrscheinlich einer der schwierigsten Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe, doch sie war es wert, denn ich hab in Kanada einer der besten Zeiten in meinem Leben erlebt. Deshalb würd ich jeden der sich für ein Auslandsjahr interessiert, nur dazu raten. 5 Monate meines Lebens habe ich in Kanada verbracht und ich habe meine Zeit dort sehr genossen. Neben all den Erfahrungen, die ich gemacht habe und den Freunden, die ich gefunden habe, habe ich mich auch selbst sehr stark weiterentwickelt. Ich bin vor allem reifer und selbstständiger geworden und habe auch zu gewissen Sachen eine völlig andere Ansichtsweise bekommen. Als ich die ersten Informationen über meine Gastfamilie erhalten habe, war ich ganz aufgeregt. Neben der Aufregung bestand logisch auch ein Angstgefühl. Du wirst immerhin einen gewissen Teil deines Lebens mit dieser Familie verbringen und hoffst, dass vor allem mit der Gastfamilie alles passt. Meine Angstgefühle waren aber im Gegensatz zu meiner Aufregung und allem ziemlich gering. Das Gefühl der Vorfreude und der Aufregung besiegte sogar meinen Abschiedsschmerz. Meine ersten Eindrücke von Canada waren sehr gut, meine Gastfamilie hat mich offen in ihre Hände aufgenommen und mich von Anfang als Teil ihrer Familie berücksichtigt. Überhaupt sind Kanadier sehr offene Menschen, die dich berücksichtigen und auch schnell in ihre Kreise aufnehmen. Ich kam ungefähr eine Woche vor Schulbeginn in West Kelowna an, also hatte ich auch noch viel Zeit mit meiner Familie bevor der ganze schulische Alltag begonnen hat. Auch in der Schule findet man schnell Anschluss, da man einfach viele Leute kennenlernt, da man immer Klasse wechselt. Ich würde euch auch empfehlen einen Sport zu machen, weil man dadurch auch immer mehr und neue Leute kennenlernt und vor allem auch an allen Aktivitäten teil nehmen. Ich habe dort so viele neue Sachen erlebt, also immer offen sein für neues und einfach alles ausprobieren. Deswegen wählt auch Fächer dort, die euch zwar interessieren, aber ihr zu Hause nicht die Möglichkeit habt, sie zu wählen. Getraut euch neue Sachen zu machen. Besonders gute Erfahrungen machte ich auf meine Reisen nach Vancouver oder auch in die Rocky Mountains. Aber auch die typisch amerikanischen Momente, wie wir es aus Filmen kennen fehlten nicht, wie z.B. die typische Prom und Grad Ceremony. Ich glaubte diese Momente zählen auch zu einen der schönsten Momente dort, aber auch sonst habe ich unzählige Erfahrungen gemacht. Mich selbst hat das Auslandssemester in vieler Hinsicht beeinflusst. Meine Denkweise ist nun anders, das Selbstbewusstsein wächst stark, da du dich auch einfach selbst beweisen musst, du hast immer deine Gastfamilie und Freunde die dir den Rücken stärken, aber all diese Beziehungen musst du dir von Anfang an neu aufbauen. Dadurch wird man auch viel reifer und sicherer, bei Entscheidungen und anderen wichtigen Themen. Der Abschied von Kanada hat mich auch nochmals stark geprägt, es ist einfach ein ganz anderes Gefühl, weil du dir nie sicher bist, wann du alle wiedersiehst und ob überhaupt. Es waren traurige Momente, aber ich war allen einfach nur dankbar dafür, dass sie mir meine Zeit dort zu so einer besonderen gemacht haben. Don't dream it, do it!