Katharina in Palacios

Wenn man mich nach meinem Auslandsaufenthalt fragt, bin ich immer sehr vorsichtig mit meinem Formulierungen. Viele koennten von den aeusseren Rahemenbedingungen abgeschreckt sein : 5 Tage vor Abflug die Familie bekommen, keine Wunschangaben beruecksichtigt und nach 6 Wochen Aufenthalt Familie und somit auch Schule und Staat gewechselt.. und trotzdem habe ich in diesem halben Jahr praegende Erlebisse gehabt, positive als auch negative, die mich gleicherweise weitergebracht und unterstuetzt haben! Also ein voller Erfolg :) 25.08.2009: Frankfurter Flughafen – flauer Magen -Angst vorm Abschied und schliesslich nur noch das Gefuehl des abhebenden Flugzeugs. Das war der Beginn meines Abenteuers, folglich erstes Ziel NEW YORK CITY. 'Direkt ein Highlight zum Einstieg' hiess es und ja, es stimmte. Diese ueberwaeltigende Stadt hat Neugier geweckt und einige von uns ganz schoen ermuedet. Nicht weil es langweilig war – nein ! Im Gegenteil, weil es so viel zu entdecken gab und es neue Menschen zu treffen galt :) Erste Kontakte wurden geknuepft und ein etwas sichereres Gefuehl in Hinblick auf die unbekannte Gastfamilie festigte sich bei allen und die Vorfreude stieg gewaltig ! In meiner ersten Gastheimat selbst, das kleine Marionville in Missouri konnte ich schnell Fuss fassen, auch wenn ich etwas verspaetet zur schule kam. Die Herzenswaerme und gemuetliche Atmosphaere war spuerbar und ich fuehlte mich sehr willkommen. Die Schule, die Familie, die Gegend mit ihren Traditionen und Landschaften waren so anders und neu, sodass ich mich jeden Tag aufs neue wie in einem Abenteuer fuehlte! Wenn ich beispielsweise einen dieser tollen gelbe schulbusse sah, dachte ich mir jedes Mal: ' Krass, die kennst du sonst nur aus dem Fernseher!' und man merkte sofort wieder, dass man derzeitig eine einmalige Erfahrung macht. Scheu sein war nicht gefragt ! Das ist das Schlechteste, was ein Austauschschueler machen kann.. ich bin auch teilweise etwas zurueckhaltender, allerdings wollte ich mir dadurch nicht solch eine einmalige Chance vergeigen und war stets offen fuer Neues. Das hat sich auch ausgezahlt. Direkt in der ersten Zeit wurden kleinere und auch groessere Sachen unternommen, wie Mall oder Comedy Club Besuche. An diese Abende denke ich heute noch oft! Leider habe ich aus familiaeren Gruenden nach sechs Wochen meine Gastfamilie gewechselt. Meine Reise ging also weiter nach Texas! Direkt am Bay von dem kleinen Palacios habe ich in einer tex-mex Familie gelebt. Kleines Kontrastprogramm zu vorher …natuerlich noch Amerikaner, aaaber man merkte, dass man sich in einem neuen Staat befand. Die Atmosphaere war nochmal etwas anders, viel temperamentvoller. Dennoch wieder sehr interessant und offenherzig, sodass ich mich auch dort sehr schnell eingewoehnen konnte. Die High School kam mir etwas strenger vor, jedoch denke ich, dass das wirklich stadtabhaengig ist. Schliesslich habe ich in Palacios, Texas den Rest meines Aufenthaltes verbracht und habe dort noch wundervolle Tage erleben duerfen. Eins meiner groessten Ereignisse war der Miss Palacios Pageant. Heisst, ich habe mir den Traum eines jeden kleinen Maedchens erfuellt, einmal ein Cinderellakleid tragen zu duerfen! Das mag vielleicht super kitschig klingen, aber es war sehr lustig mit den Maedchen vorher zu den Vorbereitungen zu gehen, auf Kleidersuche zu gehen, die passenden Schuhe zu finden und am Tag selbst mit Make-up und Haarstylisten ( was bei mir meine Gastmutter uebernommen hat, als teils gelernte Friseurin ) verwoehnt zu werden, um schliesslich eine Misswahl mit 'tea' und einem richtigen Wettbewerb zu durchleben ! Am Ende des Tages wurde ich sogar als Miss Congeniality gewaehlt, was grade fuer eine fremde Austauschschuelerin eine besondere Ehre ist, finde ich. Alles in allem gab es natuerlich neben den wundervollen Tagen auch kurze Heimwehphasen oder Zeiten, in denen man sich einfach ueberfordert fuehlte! Das ist bei wenigen zu vermeiden... dennoch hat mir die Zeit viel an Erfahrungen und Weiterentwicklung gebracht. Wenn ihr also interessiert seid, denkt nich lange nach sondern wagt den Schritt! Es gibt nichts schoeneres fuer einen jungen Erwachsenen so eine grosse Sache wie einen Auslandsaustausch eigenstaendig erleben zu duerfen!