Sarah in Stratton

Auf die Idee ein Auslandsjahr zu machen, bin ich eigentlich durch eine Freundin gekommen. Sie hatte mich damals zu so einer Jugendbildungsmesse mitgenommen, wo verschiedene Organisationen sich vorgestellt hatten. Zuvor wollte ich eigentlich gar nicht während der Schule verreisen, aber dann sahen die Angebote einfach zu verlockend aus. Amerika hat mich sowieso immer schon gereizt, da es mich einfach interessiert, ob wirklich alles so ist wie im Film! Es stellte sich sogar heraus, dass Einiges übereinstimmte. Ich hatte mich also entschlossen, nun kam der ganze Papierkram auf mich zu, was wohl die größte Hürde an allem war. Nachdem auch das geschafft war, musste ich nur ca. einen Monat auf meine Gastfamilie warten. Ich fand das echt erstaunlich, da ich von einigen Leuten gehört hatte, dass sie sehr lange auf ihre Gastfamilie warten müssen... nunja bei mir ging es eben fix. Das Orientationcamp war schon einmal der erste Höhepunkt. New York ist einfach eineatemberaubende Stadt, die man gesehen haben muss! Wir haben alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gesehen, für mich waren die Highlights der Blick vom Rockefeller Center und die Brooklyn Bridge by night. Außerdem habe ich super nette Bekanntschaften dort in diesen paar Tagen gemacht, die bis heute noch bestehen! Und dann ging es richtig los. Im Flugzeug nach Denver war ich schon mehr als aufgeregt. Ich konnte es kaum erwarten meine Gastfamilie in Empfang zu nehmen. Dann fuhr ich eine Rolltreppe hinauf und wusste eigentlich gar nicht so wirklich, ob ich dort richtig war und war gerade im Begriff einen Mann zu fragen. Doch dann hörte ich es schon rufen: Ich drehte mich um und dort war ein großes Schild zu sehen mit meinem Namen, typisch amerikanisch ;) Ich begrüßte also den ersten Teil meiner Gastfamilie: Gastvater, Gastmutti und erste Gastschwester (18). Wir stiegen also ins Auto, welches zum Glück mit einer Klimaanlage bestückt war, da es draußen sehr heiß war. Wir hatten also noch ca. 2,5 h Autofahrt vor uns bis wir in Stratton, Colorado ankamen. Dort habe ich noch meine anderen 3 Gastschwestern (6,8,11 J.) und meine Großeltern begrüßt. Ich habe mein Auslandsjahr also in einem 600 Einwohner – Dorf verbracht. Meine Schule war auch dementsprechend klein mit 80 Schülern, aber trotzdem sehr lustig. Vor allemn das Schulleben, besonders der Schoolspirit und die verschiedenen Sportarten haben mich sehr begeistert. Deswegen spielte ich auch Volleyball, Basketball, Track und Field, und Cheerleading. Mit meiner Gastfamilie gab es ansonsten auch keine Probleme, außer dass sie etwas streng waren, aber in Amerika ist das ja immer etwas strenger, da man auch erst mit 21 Jahren volljährig ist, das hat mich aber manchmal etwas gestört, da man teilweise wie ein kleines Kind behandelt wurde. Ich war in der Senior Class, was in Deutschland die 12. Klasse wäre und das war schon ein ziemlicher Vorteil. In meiner Klasse war auch meine Gastschwester und zwei andere Austauschschüler, eine Deutsche und eine Japanerin. Dadurch war man als Austauschschüler zwar nicht mehr so etwas Besonderes, weil es ja drei von uns gab, aber das war gar nicht schlimm undbesonders mit der Deutschen habe ich mich super verstanden und wir haben uns auch am Anfang viel geholfen. Höhepunkte waren auf jeden Fall der erste Schultag, weil man da zum ersten Mal wirklich alle Leute getroffen hat. Am besten war aber, dass die Locker in Amerika wirklich mit Zahlenkombination sind und das schon etwas schwieriger war da erstmal den Dreh rauszubekommen, wie ma es öffnet ;) Desweitern auch Homecoming, wo sozusagen alle, die einmal in Stratton waren, nach Hause kommen. Es gab ein großes Volleyball -und Footballspiel,König und Königin wurden gekrönt, Essen und eine Party.Natürlich der Prom, also der Abschlussball war auch etwas ganz Besonderes. Schon Wochen vorher wurde überlegt, mit wem man denn zusammen hingeht, weil man ja ein Date haben musste. Glücklicherweise bot sich bei mir auch mein damaliger Freund an. Dieser Tag war etwas Umbeschreibliches und alle Mädchen sahen so bezaubernd aus in ihren Kleidern. Außerdem war auch unsere Abschlussfahrt der 12. Klasse sehr schön, da wir in die Rocky Mountains gefahren sind. Zu guter letzt die Graduation. Es war wirklich wunderschön, und genauso wie im Film. Mit Gewand und Doktorhüten, einer großen Zeremonie und riesigen Party. Graduation ist dort wirklich der Höhpunkt des Schullebens! Desweiteren war ich zu Spring Break in Washington State, weil dort die Familie von meiner Gastmutti lebt. Das war auch wundervoll, Seattle ist eine sehr schöne Stadt und der ganze Bundesstaat ist vollkommen anders als Colorado, schon allein vom Klima her. Ich könnte jetzt noch sehr viele Sachen nennen, aber ich glaube um einen kleinen Einblick zu haben reicht das erstmal. Insgesamt hat mir mein Auslandsjahr sehr gut gefallen, und es war eine super Erfahrung! Ich habe viel über Amerika, und the American Way of Life, aber auch über mich selbst gelernt. Viele liebe Menschen werden für immer in meinem Herzen bleiben, auch wenn ich sie nicht jeden Tag sehen kann.