Simon in Ponchatoula

Jedes Mal wenn ich die Fotos meiner Gasteltern wieder sehe die in meinem Zimmer hängen mit all den anderen Fotos meines Auslandsaufenthaltes oder den Brief lese den meine Gastmutter mir heimlich in meinen Koffer gesteckt hat damit ich ihn erst zuhause öffne, kriege ich Heimweh nach meinem zweiten Zuhause in Ponchatoula (dem kleinen Dorf in dem ich gelebt habe). Ich weiß noch genau wie ich das erste Mal meine Gastmutter traf. Ich hatte das große Glück, dass meine Schwester schon im Ausland gewesen war; genau bei der gleichen Familie wo ich später hinflog. Meine Schwester hat mich erst auf die Idee gebracht ein Auslandsjahr zu machen. Nur von den Berichten ihrer Erlebnisse wollte ich schon unbedingt nach Louisiana. Meine Gastmutter hatte also eine Deutschlandtour gemacht um all ihre Austauschschüler von Deutschland zu besuchen. Da hat sie auch bei mir vorbei geschaut und wäre ich nicht so jung und schüchtern gewesen hätte ich mich bestimmt auch gerne mehr als nur ein paar Wörter mit ihr geredet. Als es dann darauf zuging, dass ich nun an der Reihe war auf meine große Reise zu gehen schrieb ich meinen zukünftigen Gasteltern immer mehr E-Mails und rief an. Einen Tag vor der Abreise hatte ich immer noch nicht realisiert das es gleich so weit ist. 6 Monate im Ausland- ganz alleine. Ich hatte es sogar geschafft mich am Flughafen zusammen zu reißen und nicht zu weinen. Als ich aber dann im Flieger saß, wurde mir erst klar worauf ich mich eingelassen hatte. Da mein Schuljahr früher angefangen hat konnte ich die Reise nach New York nicht mitmachen. Ich musste von Frankfurt nach Houston und von dort nach New Orleans ganz alleine. Jedoch habe Ich es geschafft meinen zweiten Flug auch rechtzeitig zu kriegen und alles ohne Probleme. Der Empfang meiner Gastmutter am Flughafen war sehr herzlich und wir wären auch direkt ins Kino gegangen doch bei dem langen Flug, der Müdigkeit und dieser sehr schwülen Luft war mir mehr nach schlafen. Also sind wir schnell nach hause gesaust über den Highway von New Orleans über Lake Ponchatrain, durch den Swamp und ab nach hause. Dort habe ich dann auch nur meine Sachen in mein kleines aber feines Zimmer gestellt und habe dann die ganze Familie kennengelernt. Alle haben mich mit offenem Herz empfangen und ich habe auch gleich als wenn es ganz normal wäre mit meinem Gastbruder und Cousins Karten gespielt. Am nächsten Tag sind wir direkt „Down the River“ zu unserem Camp (quasi ein Ferienhaus) gegangen wo ich dann meinen Gastvater kennengelernt habe. Er sah wirklich lustig aus da er einen Rosa Regenanzug anhatte. Es hatte geregnet und er wollte im Boot nicht nass werden. Und ich rede hier nicht von normalem deutschen Regen. Wenn es in Louisiana regnet dann aber richtig. Warum er aber den Rosa Poncho anhatte war weil seine Frau den falschen Poncho zurück zum Haus gebracht hatte. Und wie die Zeit vergeht war ich schon wieder Zuhause nach sechs kurzen Monaten. Alles in einem war es ein sehr tolles Erlebnis und ich habe eine neue Familie, neue Freunde und sehr viele neue Erfahrungen gewonnen die mir im Leben weiter helfen werden und auch schon konnten. Ich bin wie ein neuer Mensch zurück gekommen :)