Nora in Rivas-Vaciamadrid

Mi año en Rivas / Madrid, España

Im September 2011 fing mein Abenteuer in Spanien an. Ich war sehr nervös, freute mich aber riesig. Den ersten Kontakt mit meiner Gastfamilie per Skype hatte ich schon, ich wollte einfach so schnell wie möglich mein neues Leben kennenlernen. Mit dem Orientation Camp fing alles an. Man traf andere Austauschschüler aus aller Welt. Es waren vier sehr intensive Tage, aber ein perfekter Einstieg in meinen Austausch. So lernte ich auch gleich Madrid ein bisschen kennen. Quasi mein neues Zuhause für ein Jahr (Rivas-Vaciamadrid liegt nur 15 km entfernt). Meine Gasteltern holten mich beim Hostel ab. Meine drei Gastbrüder lernte ichspäter zuhause kennen. Ich wohnte in einem Reiheneinfamilienbacksteinhaus mit einem kleinen Garten. Ich fühlte mich von der ersten Sekunde an wohl bei ihnen. Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten mit der Sprache, da ich von der schnellen und impulsiven Redensart der Spanier überfordert war. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran und verstand auch schon sehr vieles.

Als dann die Schule anfing, lernte ich schnell neue Leute kennen. Zu Beginn des Schuljahres hatte ich nicht viel Unterricht, da ich an einer öffentlichen spanischen Schule war und 3 von 5 Schultagen gestreikt wurde. Dies änderte sich erst im zweiten Trimestre nach Weihnachten. Ich hatte natürlich Freude daran, so konnte ich mich mehr mit meinen Freunden und auch anderen Austauschschülern treffen. Ich landete in einer fussballverrückten Familie, was mir sehr gefiel. Dadurch konnte ich bereits in der ersten Woche in Spanien ein Probetraining bei “A.D.C. Parque Sureste“ machen. Und das erste Spiel hatte ich bereits am Samstag in der zweiten Woche. Ich konnte mich zwar kaum unterhalten, aber Spass gemacht hat es auf jeden Fall. So konnte ich mir noch einen weiteren Freundeskreis aufbauen. Wie es der Zufall wollte, hiess mein spanischer Verein übersetzt quasi genau gleich wie mein Verein zu Hause :D Zudem war meine Gastfamilie ein grosser Fan vom madrilenischen Fussballclub Rayo Vallecano. Deshalb kaufte ich mir noch in den ersten paar Tagen in Spanien eine Saisonkarte, dass ich auch nichts verpassen würde ;) Was man bei solchen Spielen lernt man, wie laut Spanier werden können, und wie viele Fluchwörter die haben. Mit meiner Gastfamilie machte ich zudem viele Ausflüge. Noch im Oktober fuhren wir nach Andalusien ins sogenannte „Molino“. Dort konnten wir nochmal baden, auch wenn das Wasser eiskalt aus einer Quelle kam. Im Januar ging ich mit drei weiteren Austauschschülerinnen nach Granada. Wir hatten eine super Zeit dort und konnten uns die Alhambra anschauen sowie die dort lebenden Austauschschüler besuchen! Wir verbrachten drei wundervolle Tage! Mittlerweile war etwas Ruhe in den Schulalltag gekommen, die ganzen Streiks wurden weniger und ich hatte öfters Schule. Dadurch freundete ich mich mehr mit anderen Schülern an. Gegen Ende Januar konnte ich wirklich fliessend Spanisch. Nachher lernte ich einfach noch schneller und flüssiger zu reden.Im März fuhren wir nach Valencia und alle anderen Austauschschüler aus Granada und Alicante kamen auch. Ein Wiedersehen mit ein paar Austauschschülern nach sieben Monaten! Wir hatten uns eine Menge zu erzählen was bei uns in den Familien so läuft, in der Schule, wie wir uns eingelebt hatten etc. Als wir dann mit dem ACE nach 90 Minuten wieder bereits in Madrid zurückgekommen waren, hatten wir vier wundervolle Tage hinter uns ohne viel Schlaf, dafür vielen neuen Erfahrungen und Erinnerungen.Über Ostern, während der Semana Santa, fuhr ich mit meiner Gastfamilie nach Portugal. Dort verbrachte ich nochmal unvergessliche Tage. Ich hatte eine super Zeit mit meinen Gasteltern und meinem jüngsten Gastbruder. Mit dem ältesten kam ich nicht so gut zurecht, da er sehr verschlossen war, trotzdem ich genoss diese Zeit sehr! Zudem war ich das erste Mal in Portugal, in Lissabon und am Atlantik!

Mit meiner Gastmutter hatte ich ein sehr gutes Verhältnis. Sie war wie eine sehr gute Freundin für mich! EinenTag fuhren wir nach Lissabon, eine unglaubliche Stadt, mit diesen alten Trams, den steilen Gässchen und dem speziellen, wunderschönen Ambiente! Dadurch dass ich mittlerweile wirklich „normal viel“ Schule hatte, fand ich meinen Freundeskreis bestehend aus zwei Jungs und zwei Mädchen. Ich verdanke ihnen vier sehr viel, sie waren immer für mich da und ich konnte so sein wie ich bin und mit ihnen über alles reden! Auch mit meinen Freundinnen aus dem Fussballteam unternahm ich viel. Wir gingen zusammen auf Konzerte, die berühmten Rivas-Fiestas im Mai oder assen etwas zusammen nach dem Spiel am Sonntag.

Natürlich hatte ich auch sehr viele Familienfeste, egal ob das ein gemeinsames Abendessen war oder wir draussen im Garten sassen und den ganzen Nachmittag tranken und assen. Ich wurde von der gesamten Familie, inkl. Grosseltern, Tanten, Onkels, Cousins etc. sofort ins Herz geschlossen und wie ein richtiges Familienmitglied angesehen und das vom ersten Tag an! Ich hatte wirklich ein riesen Glück, dass ich diese wunderbare Familie bekommen habe! Klar hatte ich zwischendurch auch meine Probleme und schlechten Zeiten oder Diskussionen mit meinen Gasteltern, aber wir konnten jedes Problem lösen!

Dieses Jahr hatte seine tiefsten Tiefen und höhesten Hochs, aber ich möchte gar nichts missen oder verändern wollen, wie es passiert ist! Ich habe aus jeder Situation gelernt und bin unheimlich froh, dass ich auf so ehrliche und direkte Menschengetroffen bin. Sie schenkten mir aber wiederum auch sehr viel Liebe und Geborgenheit. Meine Gasteltern kamen mich bereits in Deutschland besuchen und ich war im letzten Herbst nochmal dort und man merkt einfach, wie vertraut man zueinander ist! Es war das spannendste, aufregendste, abwechslungsreichste und lernreichste Jahrin meinem Leben. ¡Que viva España!