Elena in Wichita

Ich habe mich etwa im März 2011 mit dem Thema Schüleraustausch beschäftigt und mich beworben. Kurz darauf hatte ich ein Vorstellungsgespräch in Köln. Danach hieß es warten bis eine Gastfamilie gefunden wurde, bei mir ging es relativ schnell, schon im Mai bekam ich Post. Meine Gastfamilie wohnte in Wichita, Kansas: Ein Gastvater, eine Gastmutter und ein 16-jähriger Gastbruder. In ihrem Brief stand die Telefonnummer sowie auch E-mail Adresse. Am Anfang traute ich mich nicht mit ihnen zu reden, sondern schrieb nur E-mails doch dann traute ich mich mit ihnen zu skypen. Alle waren sehr nett und meine Aufregung stieg noch mehr, ich wollte nun unbedingt los.

Am 8. August verließ ich Deutschland dann und wagte es in ein fremdes Land mit fremden Leuten und fremder Kultur. Am Flughafen erwartete mich meine Familie um mich in ihrem Pick-up abzuholen. Ich hatte noch nie so ein großes Auto gesehen, aber es war so typisch amerikanisch. Von Kansas hatte ich noch nicht sehr viel gehört, ich stellte mir lauter Bauernhöfe und Maisfelder vor. Doch es war ganz anders. Wichita ist eine Stadt mit etwa 350.000 Einwohnern und hat alles zu bieten was deutsche Städte auch haben, Kinos, Shoppingmalls, Parks, Schwimmbäder und vieles mehr. Nach einer Woche bei meiner Familie fing die Schule an, meine Kurse hatte ich schon im Voraus über E-mail belegt. Neben den Pflichtfächern Englisch, Mathe und U.S. History wählte ich Psychology, Sociology, Piano, Biology, Team Sports und Piano. Am Anfang fand ich es relativ schwer zu kommunizieren aber nach wenigen Tagen hatte ich mich ans Englisch gewöhnt und traf auf viele nette Menschen. Durch die große Gastfreundschaft der Amerikaner war es leicht Freunde zu finden. Vor allem der School Spirit vereinfachte das. Jeden Freitag fand ein Football Spiel statt, bei dem fast die ganze Schule und auch die Eltern anwesend waren, um die Spieler anzufeuern.

Die Zeit ging um wie im Flug, auf einmal war schon Weihnachten. Um ehrlich zu sein war Weihnachten die schwerste Zeit des ganzen Jahres für mich. Ich vermisste meine Familie und Freunde in Deutschland mehr als sonst weil Weihnachten eben ein Familienfest für mich ist. Aber meine Gastfamilie hat sich sehr um mich gekümmert und auch meine Freunde haben viel mit mir unternommen um mich abzulenken. Danach wäre ich am liebsten noch viel länger in Kansas geblieben, aber leider ging das ja nicht und so musste ich Ende Mai wieder zurück nach Deutschland. Als ich hier ankam hatte ich einen leichten Kulturschock weil alles so viel kleiner und gedrängter war als ich es nun gewohnt war. Auch die Geschäfte waren nicht mehr 24 Stunden am Tag geöffnet, was in den USA üblich ist und außerdem musste ich öfter mal wieder mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen um Freunde zu besuchen, anders als in Wichita, wo einfach IMMER das Auto genommen wurde.

Ich lernte eine neue Welt kennen, habe eine zweite Familie und wunderbare Freunde getroffen, ich wurde viel selbstständiger und erwachsener und ich würde an einem Austauschjahr immer wieder teilnehmen.