Iris in Spencer

Das PDS Seminar fand im Juli statt und ich war sehr froh andere Austauschschüler kennen zu lernen und mit ihnen über ihre Erwartungen und Ängste zu sprechen. Das und auch ein bestimmter Workshop halfen mir sehr weiter, denn erst beim PDS wurde mir wirklich bewusst, dass für mich bald ein neuer Lebensabschnitt beginnt und wie dieser verlaufen wird (damit meine ich den Workshop über die verschiedenen Phasen – am Anfang Begeisterung, mittendrinnen Heimweh, am Ende das Gefühl der Vorfreude auf zu Hause, aber auch die Traurigkeit neu gefundene Freunde zu verlassen ). Ca. acht Wochen nach dem PDS und eine Woche vor Antritt meines Austauschsemester habe ich meine Gastfamilie sowie das Abflugdatum erhalten. Einerseits war das wirklich kurzfristig, aber andererseits habe ich bis dahin den Sommer genossen und nicht die ganze Zeit damit verbracht nur an diesen einen Tag zu denken. Für mich war es kein Problem innerhalb dieser Woche alle meine Sachen zu packen und in Kontakt mit meiner Gastfamilie zu treten. Meine Gastfamilie waren die Eldeen’s, welche in Spencer in South Dakota leben. Meine Gasteltern waren Ryan (28) und Jessica (25) und dann hatte ich noch vier kleine Gastgeschwister (6, 4, 3, 2). Als ich das in Ihrem Brief an mich gelesen hatte war ich zuerst schon mal geschockt, da meine Geschwister damals schon alle über 20 waren und ich nicht wusste ob ich mit den Kindern klar komme bzw. ob ich von Ihnen akzeptiert werde. Der Brief meiner Gasteltern war sehr detailliert und sie haben all Ihre Hobbies und ihren Familienalltag beschrieben und auch, wie sie sich das Zusammenleben mit mir vorstellen. Da war ich schon sehr erleichtert, dass ich im Vorhinein wusste was genau auf mich zukommen wird. Das erste Telefonat mit Jessica verlief auch super und sie hat sich sehr gefreut, dass ich mich gleich telefonisch gemeldet habe. Das Orientation Camp in New York war sehr aufregend und ich habe viele Austauschschüler vom PDS getroffen, mit denen ich mittlerweile schon befreundet war. Die Organisation des Camps war klasse und wir haben alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gesehen und hatten oftmals Freizeit um uns selbst die Umgebung näher anzusehen.  Nach dem Camp hat mich meine Gastfamilie sehr herzlich Empfangen. Meine Gastgeschwister waren mir gegenüber anfangs etwas skeptisch, aber nachdem ich öfters mit ihnen spielte war das Eis zwischen uns schnell gebrochen. Meine Gasteltern haben mir am Anfang gleich einmal die Umgebung gezeigt und vor allem meine Gastmutter war sehr bemüht, dass ich mich bei Ihnen wohl fühle und hat mich in alle Aktivitäten und Entscheidungen mit eingebunden.  Schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich als Teil ihrer Familie (meine Gastgeschwister nannten mich sogar „big sister“).  In der Schule war es anfangs schwer Anschluss zu finden, da meine Highschool nur 150 Schüler hatte und es die klischeeüblichen Gruppen gab. Darum entschloss ich mich im Volleyballteam einzuschreiben. Dort war die Kontaktaufnahme sehr leicht und nach ein paar Wochen hatte ich meinen festen Freundeskreis. Neben Volleyball habe ich in keinem anderen Team gespielt, aber ich habe jedes Basketballspiel, jeden Wrestlingkampf etc. meiner Schule besucht, da dort immer alle anwesend waren und auch so habe ich neue Mitschüler kennen gelernt. Durch das Austauschsemester wurde ich auf jeden Fall selbstständiger und offener anderen Leuten gegenüber und natürlich verbesserte ich meine Sprachkenntnisse wesentlich. All das hilft mir noch heute weiter. Alles was ich mit meiner Gastfamilie, meinen Freunden und in der Schule erlebt habe war wundervoll, aber das Beste von allem war Freundschaften fürs Leben zu schließen. Auch vier Jahre nach meinem Austauschsemester habe ich noch Kontakt mit meiner Gastfamilie und meine Freundin Jody hat mich erst kürzlich hier besucht.